Street Food aus Japan
Habt ihr auf YouTube schon mal nach dem Stichwort „Street Food“ gesucht? Ich mache das manchmal, wenn ich mich gestresst fühle. Diese Beiträge sind meist etwas langatmig, weil die Zubereitung in Echtzeit gezeigt wird, aber gerade das entschleunigt und entspannt. Und manchmal bieten diese Filme auch Inspiration für den eigenen Food Blog. Als ich letztens bei der Zubereitung von Okonomiyaki zugesehen habe, sah das so lecker aus, dass ich es nachgemacht habe.
Was ist Okonomiyaki?
Okonomiyaki ist Fast Food aus Japan und wird auch als japanische Pizza bezeichnet. Geschmacklich haben die Fladen aber nichts mit einer Pizza gemein. Der erste Teil des Namens „Okonomi“ heißt übersetzt so viel wie „was du willst“, während der zweite Teil „yaki“ „gebraten“ oder „gegrillt“ bedeutet. Schon der Name ist also eine Verlockung. Entsprechend viele Varianten und Zutaten gibt es. Immer mit dabei ist ein Teig aus Weizenmehl und Weißkohl.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Typen. Bei den Okonomiyaki aus Hiroshima werden die Zutaten geschichtet. Bei den Okonomiyaki im „Osaka Style“ werden die Zutaten in einer Schüssel vermischt und dann gebraten. Ich möchte euch in diesem Beitrag die Zubereitung der „Hiroshima Art“ vorstellen.
Zubereitung auf dem Teppan
In Japan werden viele Speisen auf einem Teppan zubereitet. Das sind heiße Stahlplatten, die oft im Tisch oder Tresen eingelassen sind. Aber es gibt auch portable Geräte. In Europa nennt man solche Platten „Plancha„. Und mit so einer heißen Platte habe ich auch meine Okonomiyaki im „Hiroshima Style“ zubereitet. Natürlich gelingen die Okonomiyaki auch in einer großen Pfanne. Auch die Feuerplatte bietet sich für die Zubereitung an.
Die Fa. Grillrost.com bietet solche Planchas als Zubehör für den Gasgrill an. Auf diese Weise ist es nicht nötig, ein extra Gerät anzuschaffen.
Um möglichst schnell viel Hitze auf die Plancha zu bringen, lohnt es sich, die Brennerabdeckungen des Gasgrills unter der Plancha zu entfernen, wenn diese kalt sind. Die Plancha von Grillrost.com ist so gebaut, dass keine Flüssigkeiten auf die Brenner tropfen.
Wir haben für diesen Artikel keine finanzielle Unterstützung bekommen und verwenden nur Produkte, von denen wir auch überzeugt sind. Wir bedanken uns aber bei der Firmen Grillrost.com und Spiceworld.at für die kostenlosen Produktmuster, daher kennzeichnen wir diesen Beitrag als Anzeige/Werbung.
Das folgende Video zeigt, wie leicht sich der Eierkuchen für die japanische Pizza auf der Plancha backen lässt. Der Teig verteilt sich perfekt zu einem Kreis und löst sich leicht vom Edelstahl, wenn der gewendet werden soll. Und auch die Spiegeleier lassen sich auf der Plancha perfekt zubereiten. Besser läuft es in japanischen Küchen auch nicht.
Benötigte Zutaten
Was mich manchmal von der Zubereitung japanischer Gerichte abhält, ist die Vielzahl von besonderen Zutaten, die man dazu braucht. Im Fall der Okonomiyaki aber liest sich die typische Zutatenliste fast schon europäisch. Weißkohl, Ei, Bacon, Frühlingszwiebeln – das hat man häufig sogar bereits vorrätig. Trotzdem, ein paar Zutaten aus Japan braucht man natürlich, damit es auch japanisch schmeckt. Ich stelle euch diese Zutaten vor und schreibe dazu, ob sich der Kauf für das Gesamtergebnis aus meiner Sicht lohnt.
Dashi (als Pulver)
Dashi ist eine wesentliche Grundlage der japanischen Küche und wird als Grundstock für Suppen (z.B. Miso-Suppe) eingesetzt.
Im Fall der Okonomiyaki kommt das Pulver für eine Dashi-Brühe in den Teig für den Fladen. Es enthält Fischpulver, Algen- und Hefeextrakt.
Ich habe den Geschmack im Fladen nicht wahrgenommen und würde das Pulver das nächste mal für dieses Rezept weglassen.
Okonomi Sauce
Okonomi Sauce kann man als japanische BBQ-Sauce beschreiben. Jedes Restaurant hat natürlich ihr eigenes Rezept. Die Sauce enthält viele Zutaten, unter anderem Früchte (z.B. Datteln), Gemüse und Fisch. Sie schmeckt unglaublich lecker. Sie ist würzig-süß mit einer Zimt-Note und eignet sich nicht nur für Okonomiyaki.
Es ist nicht ganz einfach, Okonomi Sauce selbst herzustellen. Sie ist aber für die Herstellung der Okonomiyaki unerlässlich. Da sie in dem Asia-Laden in dem ich gewöhnlich einkaufe, nicht im Angebot war, habe ich sie bei Amazon bestellt.
Japanische Mayonnaise
Die Mayonnaise die am Ende der Zubereitung auf die Okonomiyaki gegeben wird, passt perfekt! Sie verbindet all die leckeren Zutaten. Aber die Ähnlichkeit zwischen der europäischen und der japanischen Mayonnaise ist nicht sehr groß. Japanische Mayonnaise enthält etwas mehr Säure. Ihr könnte also auch eine gute Mayonnaise aus dem Supermarkt kaufen und mit etwas Reisessig vermischen. Dadurch wird die Mayonnaise etwas dünner und lässt sich besser auf dem Okonomiyaki verteilen. Die japanische Mayonnaise lässt sich bequem über Amazon bestellen.
Katsuobushi (Bonito Flocken)
Bei Katsuobushi handelt es sich um getrocknete geräucherte hauchdünne Fischflocken. Der Geruch erinnert angenehm an Räucherfisch. Die Flocken wirken wie ein natürlicher Geschmacksverstärker und sind keinesfalls dominant sondern angenehm. Die Katsuobushi geben euren Okonomiyaki den typisch japanischen Anstrich und werden als letztes auf die Okonomiyaki gestreut. Ich würde sie deshalb für dieses Rezept empfehlen. Auch Katsuobushi ist bei Amazon erhältlich.
Gewürzzubereitung Umami
Der Begriff „Umami“ kann mit „schmackhaft und würzig“ übersetzt werden. Der Umami-Geschmack wird durch Salze der Glutaminsäure hervorgerufen, die auch in vielen natürlichen Lebensmittel (z.B. Shiitake-Pilzen) vorhanden sind.
Die Fa. Spiceworld hat eine Gewürzmischung entwickelt, die ohne den Zusatz von Glutamaten auskommt und ihre Kraft aus natürlichen Zutaten wie Sellerie, Zitronenschale, Sumach, Zwiebel, Liebstöckel, Lorbeerblätter und Estragon bezieht.
Die Umami-Gewürzmischung passt perfekt zu den Okonomiyaki. Ich habe damit den Weißkohl und die Udon gewürzt. Die Anschaffung lohnt sich nicht nur für dieses Rezept.
Udon-Nudeln
Eine mögliche Schicht in den Hiroshima Okonomiyaki sind Nudeln. Besonders lecker sind japanische Udon, die aus Weizenmehl hergestellt werden. Es gibt sie vorgekocht in jedem Asia-Laden.
Udon-Nudeln sind etwas besonderes und verstärken den authentischen Eindruck der Okonomiyaki. Wenn nach der Zubereitung Udon übrig sind, kann man daraus andere asiatische Gerichte zubereiten. Der Kauf lohnt also.
Okonomiyaki - japanische Pizza
Zutaten
für den Teig
- 400 g Weizenmehl
- 2 Eier
- 450 ml Wasser warm
- 9 g Dashi als Pulver, optional
- 0,5 tl Salz
- 1 tl Backpulver
für den Belag
- 12 Scheiben Bacon
- 8 Eier
- 400 g Udon japanische Nudeln
- 0,5 Stück Chinakohl klein
- 1 Bund Frühlingszwiebeln
- 200 ml Okonomi Sauce
- 75 g Mayonnaise ggf. japanische
- 2 el Gewürzzubereitung Umami von Spiceworld
- 0,5 tl Salz
- Sonnenblumenöl
- Katsuobushi optional
Zubereitung
Vorbereitungen
- Die Zutaten für den Teig in einer Rührschüssel vereinen und für 10 Minuten zu einem glatten Teig verrühren.
- Der Teig wird dickflüssig, ist aber noch fließfähig wenn er fertig ist.
- Die Frühlingszwiebeln in feine Scheiben schneiden.
- Den Kohl in feine Streifen raspeln.
- Die Udon in einer Schüssel mit kochendem Wasser übergießen und für 3 Minuten ziehen lassen. Die Nudeln dann über ein Sieb abgießen.
- Wenn der Gasgrill kalt ist, den Rost und die Abdeckungen der Brenner entfernen und dafür die Plancha einsetzten. Für die Zubereitung kann natürlich auch eine Pfanne verwendet werden.
Backen der Fladen
- Eine Kelle des Teiges auf die Plancha gießen. Dieser verteilt sich so, dass ein Fladen entsteht.
- Mit dem Boden der Kelle kann man den Fladen etwas verbreitern (siehe Video oben).
- Den Fladen für ca. 60 Sekunden backen...
- ... und dann wenden. Für eine weitere Minuten backen lassen. Mit dem Teig die restlichen Fladen backen, dabei aber einen kleinen Rest übrig lassen. Diesen Rest mit einem Schluck Wasser verdünnen. Die fertigen Fladen bei ca. 60°C warm stellen und dabei abdecken, damit sie nicht austrocknen.
Zubereitung der Toppings
- Den Chinakohl mit der Umami Gewürzmischung und Salz mischen.
- Den Kohl auf der Plancha anbraten und dabei etwas von dem verdünnten Teig dazugeben. Auf diese Weise verbindet sich der Kohl zu einer Masse. Den Kohl warm stellen.
- Etwas von dem Sonnenblumenöl auf der Plancha verteilen und die vorgekochten Udon anbraten. Dabei mit einem Teil der Okonomi Sauce vermischen. Die Nudeln warm stellen.
- Den Bacon auf der Plancha anbraten und dabei mit der Okonomi Sauce begießen.
- Die Frühlingszwiebeln kurz auf der Plancha anbraten und warm stellen.
- Je zwei Eier auf der Plancha aufschlagen und das Eigelb sofort mit einem Stäbchen verrühren (siehe Video oben), sodass ein Fladen entsteht. Den Fladen einmal wenden.
der Zusammenbau
- Auf den japanischen Eierkuchen den Rest der Okonomi Sauce gleichmäßig verteilen. Den Kohl auf den Fladen gleichmäßig verteilen.
- Die Udon gleichmäßig auf dem Weißkohl verteilen und der Gewürzzubereitung "Umami" bestreuen.
- Die Spiegeleier auf die Nudeln legen.
- Den Bacon auf das Ei legen.
- Die Frühlingszwiebeln auf den Okonomiyaki verteilen.
- Die Mayonnaise auf den Okonomiyaki verteilen.
- Ein paar Flocken der Katsuobushi auf den Okonomiyaki verteilen.
- Die Okonomiyaki mit einem scharfen Messer in mundgerechte Stücke zerteilen. In japanischen Restaurants werden die Stücken dann mit Stäbchen gegessen.