Rotkohl Rezepte: Verfeinern oder selber machen

Rotkohl oder Blaukraut

Rotkohl Rezepte: Verfeinern oder frisch selber machen

Wenn es draußen kälter wird, erwacht bei vielen Menschen der Wunsch nach einem klassischen Sonntagsessen. Eine der beliebtesten Beilagen ist der Rotkohl, der auch als Blaukraut bekannt ist. Eine Entscheidung vor der Hobbyköche beim Zubereiten immer wieder stehen: Soll ich ein Glas Rotkohl öffnen und verfeinern oder einen frischen Kopf Rotkohl einkochen? Auf dieser Seite geben wir dir ein Rezept für beide Fälle an die Hand.

Apfelrotkohl selber machen

Rotkohl kochen

Mengen pro Person

Frischen Rotkohl bekommst du in so gut wie jeder Gemüseabteilung: Egal ob Supermarkt, Discounter oder Bioladen, das ganze Jahr über liegen die roten Kohlköpfe bereit. Oft hast du im Lebensmittelgeschäft die Auswahl zwischen Kohlköpfen mit unterschiedlicher Größe. Ein großer Kohlkopf reicht als Beilage für 10-12 Personen. Ein Rotkohl mittlerer Größe macht ca. 8 Leute satt. Kleine Exemplare reichen für 5-6 Esser.

Auch Rotkohl im Glas oder der Konservendose bekommst du fast überall im Lebensmitteleinzelhandel. Du findest sie bei den Gemüsekonserven. Rechne pro Person ca. 200 g Rotkohl als Beilage ein, egal ob du dich für die frische Variante oder den Kohl im Glas entscheidest. Richte dich beim Einkauf nach dem „Abtropfgewicht“. Es ist die Menge an Blaukraut, das nach Abgießen von Flüssigkeit verbleibt.

Ideal für unser Rezept ist Rotkohl mit möglichst wenigen Zusätzen wie Zucker, Gewürzen, Essig oder Äpfeln, wenn du dich für ein Glas entscheidest. Verfeinern wollen wir das Blaukraut schließlich selbst.  

Rotkohl roh
Frischer Rotkohl für deine Sonntagsbeilage

Frischen Rotkohl roh einkochen

Der Rotkohl liegt nun vor dir und du fragst dich, wie du ihn verarbeiten sollst? Wenn die äußeren Hüllblätter unansehnlich sind, entferne diese zunächst. Sind sie fest und ohne Schäden durch den Transport, kannst du sie verarbeiten. Wasche sie aber in diesem Fall gründlich mit handwarmen Wasser ab. Innen liegende Blätter müssen unserer Erfahrung nach nicht abgewaschen werden.

Entferne den unteren Strunk mit einem glatten Schnitt vom Rotkohl. Verwende dafür ein scharfes großes Küchenmesser. Nun kannst du den Rotkohl in Scheiben oder Viertel schneiden. Auf diese Weise bereitest du den Kohl für den Hobeln vor.

Um das Blaukraut in die typischen feinen Streifen zu schneiden, ist der Einsatz eines Gemüsehobels hilfreich. Viele Küchenmaschinen bieten so eine Funktion. Es gibt aber auch ganz einfache Geräte ohne Stromanschluss. Wichtig ist eine Schneidscheibe oder ein Schneideinsatz für glatte Schnitte, wie du sei auch für Kartoffeln einsetzen kannst. Schütze beim Hobeln unbedingt deine Hände vor den scharfen Messern.

Natürlich kannst du den Rotkohl auch mit einem Küchenmesser in dünne Streifen schneiden, bis die typische Form erreicht ist. Das ist allerdings bei einem ganzen Kopf eine recht langwierige Angelegenheit.

Blaukraut wie lange kochen?

Frisches Rotkraut solltest du nach ca. einer Stunden Kochzeit zum ersten Mal probieren. Wenn dir das Ergebnis noch zu fest ist, verlängere die Kochzeit um weiter 30 Minuten. Spätestens dann aber ist der frische Rotkohl bereit zum Servieren.

Aus dem Glas zubereiten und verfeinern

Du willst Rotkohl einfach zubereiten? Dann greife auf ein Glas zurück. Wenn du ein Glas öffnest, fällt mit dem Hobeln ein erheblicher Teil der Arbeit weg. Das ist herrlich einfach und das Verfeinern nach unserem Rezept ist trotzdem möglich. Auch die Zubereitungszeit verkürzt sich erheblich, wenn du auf Rotkohl aus dem Glas zurückgreifst. Dieses Blaukraut ist bereits vorgekocht und braucht nur noch warm gemacht werden.

Diese Zutaten verfeinern deinen Rotkohl nach Omas Art

Rotkohl schmeckt nur sehr selten bitter. Die folgenden Zutaten beugen einem bitteren Geschmack aber vor und sorgen für eine cremige Beilage mit einer intensiv blauen Farbe.

Früchte

Die beliebteste Zugabe zu dem Rotkraut ist der Apfel. Die Stücke verleihen dem Kohl eine fruchtig-säuerliche Note. Verwende dabei eine feste Apfelsorte. Es ist nach unserer Erfahrung nicht notwendig, die Schale der Äpfel vor dem Einkochen zu entfernen. Du wirst sie im fertigen Rotkohl nicht bemerken.

Eine fruchtige Alternative zum Apfel sind Rosinen oder Orangen. Beides passt perfekt in den Winter.

Speck

Eigentlich spricht nichts dagegen, Apfelrotkohl als Beilage vegetarisch oder sogar vegan auf den Tisch zu bringen. Schließlich gibt es dazu meist einen Braten oder Rouladen. Allerdings liefern Speckwürfel zusätzlichen Geschmack und werden deshalb gerne verwendet.

Butterschmalz und andere Fette

Butterschmalz eignet sich ideal zum Anbraten des Rotkohls. Das Fett verstärkt den Geschmack und lässt den Rotkohl cremig werden. Alternativ verwendet Gänsefett, wenn du es von dem letzten Gänsebraten übrig hast.

Wenn du deinen Rotkohl vegan anbieten willst, verwende Sonnenblumenöl zum Braten des Rotkohls.

Blaukraut würzen

Die typischen Gewürze in einem Rotkraut sind Piment, Lorbeer, Wacholderbeeren und Nelken. Diese Mischung ist es, die uns an Omas Rotkohl-Rezept erinnern. Auch eine Prise Zimt passt gut zu dem Blaukraut, ist aber eine ungewöhnliche Note.

Wenn du den Rotkohl so zubereiten willst, wie es früher die Oma in Ostpreußen oder Schlesien getan hat, dann schmecke den Rotkohl mit einem Schuss Essig ab.

Schmorflüssigkeiten und (kein) Zucker

Wir fügen bei unserem Rezept relativ viel Flüssigkeit in Form eines Fruchtsaftes hinzu. Geeignet ist z.B. der Saft schwarzer Johannisbeeren oder Apfelsaft. Deshalb kochen wir das Blaukraut bei offenem Deckel. Wasser verdampft auf diese Weise, während der fruchtige Geschmack im Kochtopf bleibt. Weil der Saft süß ist, brauchst du für unser Rezept keinen zusätzlichen Zucker. Auch das Andicken des Rotkohls mit Stärke ist bei unserem Rezept nicht erforderlich.

Eine weitere beliebte Zutaten zum Verfeinern deines Rotkohls ist ein Schuss Rotwein. Er verleiht dem Kohl einen edlen Geschmack, der gut in die Winterzeit passt.

Apfelrotkraut
Tipp: Bring die Gewürze in einem Teebeutel unter. Dann brauchst du sie nicht aussortieren.

Vegane Beilage

Rotkohl lässt sich sehr leicht vegan zubereiten. Verwende dazu statt Butterschmalz ein temperaturstabiles Pflanzenöl. Gut geeignet ist Sonnenblumenöl. Und natürlich muss du dann auch auf Speck in dem Blaukraut verzichten.

Einfrieren

Rotkohl ist wie gemacht um ihn einzufrieren. Du verlängerst die Haltbarkeit damit um mehrere Wochen. Nach dem Auftauen und Erwärmen schmeckt er fast noch besser, als frisch aus dem Kochtopf. Verwende zum Einfrieren eine Vorratsdose, die sich fest verschließen lässt.

Wie wäre es dazu mit selbstgemachten Semmelknödeln?

Rotkohl mit Nelken, Wacholder und Piment
Piment, Nelken und Wacholderbeeren: Typische Gewürze für deinen Rotkohl

Fazit

Lohnt es sich, Rotkohl frisch aus einem Kohlkopf herzustellen? Oder kann man getrost zu einem Glas greifen? Unser Meinung nach hat beides seine Berechtigung:

  • Rotkohl selbst zu hobeln und einzukochen, macht deutlich mehr Arbeit, als Blaukraut aus dem Glas zu verfeinern.
  • Die Zubereitungszeit verkürzt sich beim Kohl aus der Konserve.
  • Nachteil von Rotkohl aus dem Glas: Oft ist dieser schon leicht gewürzt, was Einfluss auf den Geschmack haben kann. Das heißt aber nicht, dass du ihn nicht mit unserem Rezept verfeinern kannst.
  • Beim frischen Rotkohl kommt nur das in den Kochtopf, was du auch wirklich in der Beilage haben willst. Du hast die volle Kontrolle über die Zutaten.
  • Frischer Rotkohl hat den Vorteil, dass du ihn etwas bissfester servieren kannst, als das vorgekochte Blaukraut aus dem Glas.

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Rotkohl nach Omas Rezept

Du willst Rotkohl als Beilage servieren und suchst ein Rezept, mit dem du frischen Rotkohl oder Blaukraut aus dem Glas kochen kannst? Unser Beitrag hilft in beiden Fällen.
Rezept Drucken
GangBeilage
KücheDeutsche Küche
Keywordvegan, vegetarisch
Vorbereitung45 Minuten
Kochzeit1 Stunde 10 Minuten
Rotkohl aus dem Glas:30 Minuten
Portionen4 Portionen

Zutaten

  • 800 g Rotkohl frisch oder aus dem Glas
  • 200 ml schwarzer Johannisbeersaft für Rotkohl aus dem Glas
  • 500 ml schwarzer Johannisbeersaft für frischen Rotkohl
  • 1 El Butterschmalz oder Sonneblumenöl (vegan)
  • 2 Stück Zwiebeln
  • 2 Stück Äpfel
  • 1 TL Piment
  • 5 Stück Nelken
  • 5 Stück Wacholderbeeren
  • 1 EL Salz
  • 2 TL Pfeffer frisch gemahlen
  • 1 EL Apfelessig optional

Zubereitung

Wenn du frischen Rotkohl verwenden willst...

  • Die äußeren Blätter und den Strunk des Kohlkopfes entfernen. Die Zwiebeln schölen und in feine Würfel schneiden. Das Kerngehäuse der Äpfel entfernen und sie ebenfalls in Würfel schneiden.
  • Die Nelken, die Wacholderbeeren und die Pimentkörner in einen Teebeutel füllen und gut verknoten.
  • Den Rotkohl in Scheiben schneiden. Mit einem Gemüsehobel die Kohlscheiben in feine Streifen schneiden. Alternativ geht das natürlich auch mit einem Messer.
    rohen Rotokohl schneiden
  • Den Herd auf volle Leistung stellen und in einem großen Kochtopf den Butterschmalz oder das Sonnenblumenöl (vegan) erhitzen. Die Zwiebeln in das Öl geben und beide Zutaten braten, bis sie Farbe angenommen haben.
  • Den Rotkohl und das Salz hinzufügen und alle Zutaten gründlich miteinander mischen.
  • Den Johannisbeersaft zum Blaukraut gießen. Den Beutel mit den Gewürzen dazulegen. Den gesamte Inhalt zum Kochen bringen. Dann die Leistung der Herdplatte auf ca. 40% reduzieren. Das Blaukraut für ca. 45 Minuten offen köcheln lassen. Dabei verdunstet überschüssiges Wasser.
  • Nun die gewürfelten Äpfel zu dem Rotkohl geben und alle Zutaten erneut umrühren. Beim Rühren auf den Teebeutel mit den Gewürzen achten, damit dieser nicht zerreißt. Den Rotkohl für weitere 15 Minuten köcheln lassen. Er wird dabei immer cremiger und der Geschmack intensiver. Nach der Zeit prüfen, ob der Kohl schon so weich ist. Verlängere die Garzeit ggf., wenn der Rotkohl noch zu fest ist.
  • Den Beutel mit den Gewürzen entfernen. Das Apfelblaukraut nach Belieben mit etwas Essig, frisch gemahlenem Pfeffer und weiterem Salz abschmecken.

Rotkohl aus dem Glas verfeinern

  • Die Zwiebeln schälen und sie in Würfel schneiden.
  • Die Äpfel in Würfel schneiden. Es ist nicht nötig, den Apfel für den Rotkohl zu schälen, da die Schale später nicht stört.
    Apfelblaukraut
  • Die Gewürze in einen Teebeutel legen und verschließen
  • Butterschmalz oder Pflanzenöl (vegan) in einem großen Kochtopf erhitzen und die Zwiebelwürfel darin anbraten.
    Blaukraut mit Speck und Zwiebeln
  • Wenn die Zwiebeln Farbe angenommen haben, den Rotkohl aus dem Glas und das Salz dazugeben.
  • Nun den Saft der schwarzen Johannisbeere, die Apfelstücke und den Teebeutel mit den Gewürzen zu dem Blaukraut geben.
    Rotkohl mit Gewürzen verfeinern
  • Den Rotkohl für ca. 20 Minuten leicht köcheln lassen. Beim Umrühren auf den Beutel mit den Gewürzen aufpassen, damit dieser nicht aufreißt.
  • Den Rotkohl mit Pfeffer und ggf. mit einem Schuss Apfelessig abschmecken. Den Gewürzbeutel aus dem Blaukraut entfernen.