Eis selber machen ist eine tolle Sache. Man kann sich Kreationen herstellen, die als fertiges Speiseeis nicht oder nur schwer zu bekommen sind und hat außerdem die volle Kontrolle über Qualität und Auswahl der Zutaten. Und Speiseeis schmeckt ganz frisch nun mal am besten.
Bei Eismaschinen unterscheidet man zwischen Modellen mit aktiver Kühlung und welchen, bei denen der Topf in dem das Eis gerührt wird, zuvor in den Gefrierschrank gestellt werden muss. Die mit aktiver Kühlung sind natürlich praktischer, aber auch teurer.
Ich wollte mir gar keine dieser Maschinen in die Küche stellen. Mehr als ein paar Mal im Jahr werde ich kein Eis zubereiten und bei mir besteht die Gefahr, dass so ein Gerät am Ende im Keller landet, weil der Platz in der Küche fehlt.
Speiseeis lässt sich natürlich auch ohne eine Maschine herstellen. Dabei wird in den ersten 45 min des Gefriervorganges die Eismasse alle paar Minuten mit einem Löffel umgerührt. Das verhindert, dass sich beim Gefrieren große Eiskristalle bilden, die dann die Cremigkeit des Produktes vermissen lassen. Im Endeffekt macht eine Eismaschine nichts anderes. Aber es ist unkomfortabel, ständig an den Gefrierschrank zu gehen, um zu Rühren. Und der Innenraumtemperatur des Gefrierschrankes tut das auch nicht gut.
Als ich sah, dass es für meine Küchenmaschine MUM56S40 einen Speiseeisbereiter als Zubehör gibt, war mein Interesse geweckt. Der doppelwandige Behälter ist nicht sehr groß, nimmt also im Küchenschrank wenig Platz weg. Er ist innen aus Edelstahl gefertigt. Die im Rezept unten erwähnten Zutaten habe ich in der Schüssel problemlos unterbekommen, war damit aber am Maximum. Außerdem liegt dem Set das Rührwerkzeug und ein Spatel bei. Dass man damit nicht mehr Eis in einem Arbeitsgang herstellen kann, stört mich nicht. Die Zutaten ergeben ca. 10 Kugeln Eis – es reicht also für 4 Personen oder für 8, wenn das Eis zusätzlich z.B. zu einem Cupcake serviert wird. Ich mag keine Eisreste. Bei uns bleiben die dann – angetaut und wieder eingefroren – meist einige Wochen unbeachtet stehen. Und weil sich in dieser Zeit Eiskristalle in den offenen Packungen gebildet haben, laden die Reste zu oft im Müll, was ich noch weniger mag. Deshalb ist in diesem Fall weniger mehr.
Der Eisbereiter hat keine aktive Kühlung, muss also vor dem Einsatz in den Gefrierschrank. Aber auch dort nimmt er kaum mehr Platz weg als eine große Packung Fertigeis. Ist ist ca. 13 cm hoch und 18 cm im Durchmesser.
Hier ist nun mein Bericht vom ersten Einsatz. Zum Testen habe ich mich von einem Joghurteis-Rezept der empfehlenswerten Seite eis-machen.de inspirieren lassen. Dort kann man noch viele andere Dinge über die Eisherstellung zu Hause lernen.
Zitronen-Joghurteis
Zutaten
- 200 g Sahne
- 300 g griechischer Joghurt
- 100 g Milch
- 120 g Zucker
- 3 Eigelb
- 1 Bio-Zitrone
- 1 Vanilleschote
Zubereitung
- Den Behälter ohne Halterung und Rührer für mindestens 18 Stunden in den Gefrierschrank stellen.
- Eine Vanilleschote aufschneiden und das Mark herauskratzen. Von der Bio-Zitrone die gelbe Schicht der Schale abreiben. Die Zitrone auspressen.
- Die Eier trennen und das Eigelb mit dem Zucker mischen, bis eine feste, gelbe und homogene Zuckermasse entstanden ist.
- Die Hälfte der Sahne in einem Kochtopf mit der Milch und dem Mark der Vanille mischen. Die Mischung für 3 Minuten zum Kochen bringen. Dabei gibt die Vanille ihren Geschmack an die Sahne ab. Vorsicht, die Mischung schäumt beim ersten Kochen stark auf.
- Den Topf vom Herd nehmen und wenige Minuten abkühlen lassen. Wenn die Mischung nicht mehr kocht, sondern nur noch heiß ist, die Eigelb-Zucker-Mischung löffelweise und unter Rühren zugeben. Es entsteht eine hellgelbe, homogene Flüssigkeit.
- Diese Mischung langsam wieder erhitzen, aber NICHT zum Kochen bringen, sonst stockt das Eigelb und der Inhalt des Topfes wird inhomogen. Dabei unablässig mit einem großen Löffel rühren, auch an den Rändern. Die Mischung wird langsam dickflüssiger. Wenn sie kurz vor dem Siedepunkt die Konsistenz einer cremigen Suppe hat, den Topf vom Herd nehmen und den Inhalt in eine Schüssel füllen. Wenn sich von der Vanilleschote noch braune Fasern in der Mischung befinden sollten, beim Überführen ein grobmaschiges Sieb verwenden. Die Mischung im Kühlschrank für 15 Minuten abkühlen lassen.
- Den griechischen Joghurt, den Rest der Sahne, die Schale und den Saft der Bio-Zitrone untermischen, bis eine homogene Masse entstanden ist. Die Masse auf Kühlschranktemperatur abkühlen lassen.
- Den Eisbehälter in die Maschine einsetzen und das Rührwerk starten. Während der Rührer arbeitet, die Eismasse über die Einfüllöffnung in den Behälter geben. Auf diese Weise gefriert nur wenig der Masse sofort an der Wandung des Behälters. Beim Einfüllen darauf achten, dass man dem Rührer mit keinem Gegenstand in die Quere kommt.
- Die Masse für 45 Minuten auf Stufe 1 der Maschine rühren lassen. Mit der Zeit wird die Masse immer fester. Anfänglich an der Behälterwandung gefroren Masse wird mit der Zeit untergemischt.
- Die Eiscreme ist nach den 45 Minuten gefroren. Allerdings ist die Konsistenz noch recht weich.
- Wem das zu weich ist, sollte die Eismasse in eine verschließbare Schüssel füllen und für 30 Minuten in den Gefrierschrank zu stellen. Dann ist die Konsistenz perfekt.