Bratkartoffeln mit unserem Rezept einfach selber machen
Wenn Oma mir früher eine große Portion knusprige Bratkartoffel (Röstkartoffeln) serviert hat, dann geschah das immer mit einer souveränen Leichtigkeit. Schon im Hausflur duftete es nach den knusprigen Kartoffelscheiben, die mit Speck und Zwiebeln verfeinert waren. Als ich dann zum ersten Mal selbst zum Kochlöffel griff um Bratkartoffeln zu kochen, war das Ergebnis ernüchternd. Die Kartoffelscheiben waren zu matschig und zu fett geraten. Zum Glück hatte ich noch Gelegenheit, meine Oma nach den Tipps und Tricks zu fragen, die zum Gelingen von Röstkartoffeln führen, die außen knusprig und innen cremig sind. Wenn du weißt was zu beachten ist, sind perfekte Bratkartoffeln einfach selbst zu machen.
Roh oder gekocht?
Für leckere Bratkartoffeln kannst du die Kartoffeln vorkochen, es ist aber auch möglich, die Erdäpfel roh einzusetzen. Beides hat Vor- und Nachteile. Wir zeigen dir an dieser Stelle beide Möglichkeiten der Zubereitung. Dauer und Zeit der Zubereitung hängen davon ab. Wir favorisieren die Methode, bei der die Kartoffeln vorgekocht werden.
Bratkartoffel aus rohen Kartoffel (ohne Kochen)
Du hast keine Lust, deine Kartoffel vorzukochen und dann über Stunden abkühlen zu lassen? Das Vorkochen muss nicht sein, schneide einfach rohe Kartoffeln in Scheiben. Wässere die rohen Kartoffelscheiben für 15 Minuten in kaltem Wasser. Das spült die Stärke von der Oberfläche der Kartoffelscheiben etwas ab, innen bleibt die Stärke natürlich erhalten. Das sorgt für eine knusprigere Oberfläche bei den Bratkartoffeln.
Schneide die ungekochten Kartoffeln in etwas dünnere Scheiben (ca. 0,3 cm), damit das Garen nicht zu lange dauert. Achte in diesem Fall besonders darauf, dass die Scheiben möglichst die gleiche Dicke aufweisen. Sonst sind die dünnen Scheiben bereits fertig, während dickere innen noch zu roh sind.
Nachteile: Die Zubereitungszeit in der Pfanne verlängert sich. Vor dem Braten müssen die Kartoffeln zunächst garen, damit sie nicht zu fest sind, wenn du sie servierst. Ist die Pfanne zu heiß, besteht die Gefahr, dass die Kartoffeln außen zu dunkel werden.
Vorteile: Die Wartezeit die zum Abkühlen der Kartoffeln nach dem Vorkochen nötig ist, entfällt. Diese Variante ist also schnell und einfach.
Bratkartoffel vorher kochen
Koche die Kartoffeln für 15 Minuten vor. Nach dieser Zeit werden sie noch nicht ganz gar sein, aber genau dieser Effekt ist gewollt. So verhinderst du, dass die Kartoffeln beim anschließenden Schneiden und Braten zerfallen, die Scheiben also auseinanderfallen.
Lass die Kartoffeln nach dem Kochen vollständig abkühlen, bevor du sie schneidest. Das dauert ca. 5 Stunden. Auch dieser einfache Trick sorgt dafür, dass die Kartoffelscheiben ganz bleiben.
Wenn du die Kartoffeln vor dem Braten kochst, kannst du die Scheiben etwas dicker schneiden, wenn du das magst. Auch ist es in diesem Fall kein Problem, wenn du dicke und etwas dünnere Scheiben gleichzeitig brätst.
Nachteile: Die Vorbereitung der Bratkartoffel wird durch das Vorkochen aufwendiger und nimmt mehr Zeit in Anspruch.
Vorteile: Das Braten der Kartoffeln geht schneller. Es ist außerdem sichergestellt, dass die Bratkartoffeln nicht zu fest, sondern gleichmäßig innen cremig auf die Teller kommen. Außerdem kannst du die Scheiben dicker schneiden. Ideal ist eine Dicke von ca. 0,5 cm.
Geeignete Kartoffelsorten
Welche Kartoffelsorte du verwendest, ist nicht wichtig für perfekte Bratkartoffeln. Entscheidender sind die Eigenschaften. Du musst also nicht auf die Suche nach einer bestimmten Sorte gehen. Ein Blick auf das Etikett der Kartoffeln reicht. Der Handel teilt die Kartoffelsorten nämlich in drei Gruppen ein:
- festkochendes Kartoffeln
- überwiegend festkochende Kartoffeln
- mehlig kochende Kartoffeln
Wenn du die Kartoffeln vorkochen willst, dann wähle eine festkochende Sorte aus. Wenn du Bratkartoffeln aus rohen Kartoffeln zubereiten willst, dann entscheide dich für eine „festkochende“ oder „überwiegend festkochende“ Sorte. Mehlig kochende Kartoffeln sind für Röstkartoffeln nicht gut geeignet.
Die Zubereitung aus gekochten Kartoffeln vom Vortag ist eine gute Möglichkeit der Resteverwertung. Dazu zählt auch der Einsatz von Pellkartoffeln, die du vielleicht für ein anderes Gericht gekocht hattest.
Verwende für Bratkartoffeln eher kleine und mittelgroße Kartoffeln. Beliebt ist der Einsatz der sogenannten „Drillinge“. In der Packung findest du ausschließlich kleine Kartoffeln, die kleine Scheiben ergeben.
Menge pro Person
Wenn du Bratkartoffeln als Hauptgericht anbieten möchtest, dann rechne pro Person mit 200-300g rohen Kartoffeln. Reichst du Röstkartoffeln als Beilage, reichen 150-200 g pro Person aus. Unser Portionsrechner im Rezept hilft dir, wenn du Bratkartoffeln für 2, 4 oder mehr Personen kochen willst.
Das passende Kochgeschirr
Eine „normale“ Bratpfanne ist für die Zubereitung bestens geeignet. Noch besser ist „Omas alte Eisenpfanne“ *, wenn du davon eine in der Küche hast. Gusseisen nimmt die Hitze besonders gut auf und gibt sie gleichmäßig an die Kartoffelscheiben ab. Auch ein Wok aus Stahl leistet bei der Zubereitung gute Arbeit. Wähle in jedem Fall eine möglichst große Pfanne, damit sich die Kartoffelscheiben beim Braten nur wenig berühren und viel Kontakt zu dem heißen Eisen haben.
Erwähnt sei das Braten der Kartoffeln auf einer Plancha * aus Spanien. Du bekommst Planchas als Erweiterung für deinen Grill oder als unabhängiges Gerät.
Auch die Feuerplatte bietet sich für ein Rezept mit Bratkartoffeln an.
Tipps und Tricks beim Braten
Beim Braten von Kartoffeln brauchst du nicht in Hektik zu verfallen. Lass die Kartoffelscheiben lieber ruhig in der Pfanne liegen, ohne sie ständig zu wenden, sonst zerfallen sie leicht. Wende die Bratkartoffeln also möglichst wenig.
Öl oder Butter: Welches Fett zum Anbraten?
Für den besonders leckeren Geschmack empfehlen wir dir Butterschmalz zum Braten der Kartoffeln. Bei Butterschmalz * handelt es sich um das Fett der Butter. Milchzucker, Eiweiß und Wasser wurden daraus entfernt.
Wer es lieber pflanzlich mag, ist mit Sonnenblumen- oder Rapsöl gut beraten. Es lässt sich hoch erhitzen, ohne dass es sich zersetzt.
Die richtige Temperatur
Vorgekochte Kartoffeln werden ideal, wenn das Fett, das du zum Braten verwendest, 160-170°C heiß ist. Wenn du die Temperatur nicht messen willst, stell einen Stab aus Holz (z.B. von einem Kochlöffel oder einen Holzspieß) in das heiße Fett. Steigen kleine Bläschen auf, hat es die richtige Temperatur, um die Kartoffeln anzubraten.
Verwende beim Braten roher Kartoffeln etwas niedrigere Temperaturen. Sie brauchen länger in der Pfanne, weil sie garen müssen. Die niedrigeren Temperaturen stellen sicher, dass die Scheiben in der Pfanne nicht zu dunkel werden, während sie innen noch roh sind.
Speck, Zwiebeln und Paprika für die Bratkartoffeln
„Bratkartoffeln werden erst durch Speck vollkommen“, sagen die einen. Wer es lieber vegan oder vegetarisch mag, ergänzt die knusprigen Kartoffelscheiben mit Zwiebeln und Paprika. Egal wie du dich entscheidest, brate diese Zutaten von den Kartoffeln immer getrennt an und entnimm sie der Pfanne, bevor die Kartoffelscheiben folgen. Sie brauchen nur wenig Zeit und würden verbrennen, wenn du sie gleich mit den Kartoffeln in die heiße Pfanne gibst.
Bratkartoffeln würzen
Neben einem guten Pfeffer passen zu den Bratkartoffeln Gewürze wie Kümmel, Thymian, Majoran und Muskat. Wenn du es dir beim Würzen deiner Bratkartoffeln einfach machen willst, verwende eine passende Gewürzmischung wie z.B. die von Stay Spiced!. Auch Rosmarin und Paprikapulver können die Bratkartoffel geschmacklich aufwerten.
Frische Kräuter passen zu den rustikalen Bratkartoffeln ebenfalls. Verwende z.B. Petersilie oder Schnittlauch, um sie auf der Beilage zu verteilen. Ein Geheimtipp aus der Kräuterkiste: Basilikum passt geschmacklich ebenfalls.
Weil die Kartoffeln bei hohen Temperaturen gebraten werden, würze sie erst nach der Zubreitung. So verbrennen die Gewürze und Kräuter nicht.
Sind Bratkartoffeln ungesund?
Bratkartoffeln sind ein Essen, das du in Maßen genießen solltest. Die Kartoffel an sich ist eine gesunde Beilage, die uns wichtige Nährstoffe, Mineralien und Vitamine liefert. Das für das Braten benötigte Fett aber ist in großen Mengen ungesund. Butterschmalz als tierisches Fett ist aus Sicht einer gesunden Ernährung besonders problematisch. Verwende Sonnenblumenöl, wenn du tierische Produkte vermeiden willst.
Kartoffeln enthalten viel Stärke. Erhitzt du sie stark, kann dabei Acrylamid auf der Oberfläche entstehen. Je dunkler Röstkartoffeln werden, desto mehr von dem Schadstoff entsteht. Auch aus diesem Grund solltest du Bratkartoffeln nicht zu häufig genießen und sie nicht zu dunkel anbraten.
Bratkartoffeln als Beilage und Hauptgericht
Bratkartoffeln sind eine typische Beilage der deutschen Küche. Welche Gerichte passen besonders gut dazu?
Zu der knusprigen Beilage passt Fisch perfekt. Wie wäre es mit einem Zanderfilet, Lachs oder einer Dorade?
Auch der beliebte Klassiker „Schnitzel mit Bratkartoffeln“ sei an dieser Stelle erwähnt. Unser Beitrag verrät dir, wie dir perfekt panierte Schnitzel gelingen.
Freunde der bayrischen Küche lieben die Bratkartoffel zusammen mit Leberkäse und süßem Senf.
Röstkartoffeln lassen sich perfekt mit Ei verbinden. Du kannst es direkt zu den Scheiben in die Pfanne schlagen. In manchen Regionen Deutschlands wird diese Hausmannskost als „Jägeressen“ bezeichnet. Auch mit Spiegeleiern lassen sich Bratkartoffeln zu einer vollwertigen Mahlzeit ausbauen.
Bratkartoffeln aufwärmen
Meistens sind Bratkartoffeln so lecker und beliebt, dass von Ihnen nichts übrig bleibt. Sollte das aber doch mal der Fall sein, kannst du sie am nächsten Tag in einer Pfanne * aufwärmen. Bewege sie auch in diesem Fall nur so wenig wie möglich und wende beim Aufwärmen nur mittlere Hitze an. Ganz so knusprig wie bei der frischen Zubereitung sind die Röstkartoffeln nach dem Aufwärmen zwar nicht mehr, aber viel zu schade um wie wegzuwerfen allemal.
Wir haben für diesen Artikel keine finanzielle Unterstützung bekommen und verwenden nur Produkte, von denen wir auch überzeugt sind. Wir bedanken uns aber bei der Firma Stayspiced * für das kostenlose Produktmuster, daher kennzeichnen wir diesen Beitrag als Anzeige/Werbung.
Rezept für knusprige Bratkartoffeln
Zubehör
- Bratkartoffeln gelingen in Eisenpfanne besonders gut, da sie sich hoch erhitzen lassen und die Hitze gut halten. Du kannst aber auch eine beschichtete Bratpfanne verwenden. Allerdings sollten diese Temperaturen von bis zu 180°C vertragen, ohne dass sich die Beschichtung löst oder defekte an der Bratpfanne auftreten. Große Vorteile bringt eine große Bratpfanne. So ist sichergestellt, dass die Bratkartoffeln sich bei der Zubereitung möglichst nicht berühren.
- Wenn du rohe Kartoffeln verwenden willst, benötigst du einen Deckel, mit dem du die Kartoffeln abdecken kannst. Dieser muss nicht genau auf die Pfanne passen.
Zutaten
- 800 g Kartoffeln festkochend
- 2 Zwiebeln
- 100 g Speckwürfel optional (nicht für die vegane Version)
- 1 tl Salz für die Bratkartoffeln
- 1 tl Pfeffer
- 1 tl Gewürze z.B. Kümmel, Rosmarin oder eine Gewürzmischung (siehe Einleitung)
- 1 Bund Petersilie oder Schnittlauch
- 40 g Butterschmalz oder Sonnenblumenöl (vegan)
Zubereitung
Vorbereitungen
- Schäle die Kartoffeln mit einem Sparschäler.
- Brate zunächst Zutaten wie Zwiebeln oder Speck in einer großen Bratpfanne an, bis sie Farbe angenommen haben. Entnimm die zusätzlichen Zutaten der Pfanne und stelle sie bereit.
- Hacke frische Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch klein.
Bratkartoffel-Rezept mit rohen Kartoffeln (ohne Vorkochen)
- Schneide die rohen Kartoffeln in ca. 0,3 cm dicke Scheiben.
- Leg die Kartoffelscheiben für ca. 15 Minuten in kaltes Wasser ein, um einen Teil der Stärke von der Oberfläche zu waschen. Gibt dann das Salz zu den Scheiben.
- Erhitze in einer großen Bratpfanne das Pflanzenöl oder den Butterschmalz mit mittlerer Hitze.
- Wenn das Fett eine Temperatur von ca. 150°C erreicht hat, gib die Kartoffelscheiben und das Salz in die Bratpfanne. Leg einen Deckel auf die Pfanne.
- Lass die Kartoffelscheiben für 10 Minuten braten. Wende sie dabei nur gelegentlich. Teste nach dieser Zeit, ob die Kartoffelscheiben innen schon fast weich genug sind. Sind sie noch zu roh, leg den Deckel wieder auf die Pfanne.
- Sind die Kartoffelscheiben weich genug, erhöhe die Temperatur der Pfanne etwas und brate die Bratkartoffeln, bis sie die gewünschte Bräunung erreicht haben.
Bratkartoffel-Rezept mit vorgekochten Kartoffeln
- Koch die Kartoffeln für 15 Minuten in Salzwasser vor.
- Gieß die Kartoffeln ab und lass wie über 4-5 Stunden abkühlen.
- Schneide die vorgekochten und abgekühlten Kartoffeln in ca. 0,5 cm dicke Scheiben und salze sie leicht.
- Erhitze Pflanzenöl oder Butterschmalz in einer großen Bratpfanne. Teste mit einem Holzstab, ob das Fett heiß genug ist. Steigen kleine Bläschen auf, kann das Braten der Kartoffeln beginnen.
- Wende die Kartoffeln nicht mehr als nötig. Lass einer Seite zunächst einige Minuten Zeit, um Farbe anzunehmen. Wende sie Scheiben dann vorsichtig.
- Wenn der gewünschte Bräunungsgrad erreicht ist, sind die Bratkartoffeln bereit zum Servieren.
Nach dem Braten
- Vereine die vorbereiteten Zwiebeln und den Speck mit den Bratkartoffeln und mische alle Zutaten.
- Würze die Bratkartoffeln mit den Gewürzen deiner Wahl (z.B. Kümmel, Thymian, Paprikapulver oder eine Mischung für Bratkartoffeln).
- Bestreue die Bratkartoffeln mit den vorbereiteten frischen Kräutern.