Der Pellet Smoker „Pro Series 22“ von Traeger

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Wenn man sich die „Stars“ unter den BBQ-Geräten der letzten Monate ansieht, dann stößt man sicher auch auf ihn – den „Pro Series 22 Pellet-Smoker“ von Traeger. Über kaum einen anderen Smoker wurde in letzter Zeit so viel berichtet. Ich möchte an dieser Stelle über die Dinge schreiben, die mir besonders wichtig erscheinen. Ist die Anschaffung für mich sinnvoll? Wie kompliziert ist der Aufbau? Was ist beim Betrieb zu beachten? Ist die Reinigung kompliziert? Am Ende meines Betrages findet sich eine Linksammlung, mit der sich das Wissen über den Grill vertiefen lässt.

Achtung: Betreiben Sie den Pellet-Smoker nur im Abstand von mindestens 30cm zu brennbaren Gegenständen.

Wir haben für diesen Artikel keine finanzielle Unterstützung bekommen und verwenden nur Produkte, von denen wir auch überzeugt sind. Alle Produkte wurden selbst bezahlt, ansonsten wird dies in unseren Beiträgen und Rezepten kenntlich gemacht.

1.) Brauche ich einen Smoker?

Als Einsteiger- bzw. Familiengrill ist ein Smoker nicht so sehr geeignet. Direktes Grillen ist damit nämlich nicht möglich. Und bei aller Begeisterung für das langsame, indirekte Grillen – manchmal ist es einfach schön, das Fleisch ganz direkt von den Flammen küssen zu lassen, z.B. wenn man ein Steak zubereiten möchte. Smoker erreichen keine Höchsttemperaturen – typischer Weise ist bei 200-250°C Schluss. Der Smoker ist deshalb die ideale Ergänzung zu einem Holzkohle- bzw. Gasgrill.

pellet_smoker_traeger_1Ich finde, Rauch ist das beste „Gewürz“ auf dieser Welt. Kaum ein anderer Geschmack erinnert so sehr an einen gemütlichen Grillabend. Und davon liefert so ein Smoker bequem im Überfluss. Natürlich ist es auch möglich, mit einem Gas- bzw. Kohlegrill zu räuchern. Sie sind flexibler in der Anwendung. Aber das Räuchern mit diesen Modellen ist immer mit einem erhöhten Aufwand verbunden. Generell ist es günstig, die Holzstücken zu wässern, bevor sie auf einem konventionellen Grill eingesetzt werden. Dies entfällt beim Smoker schon mal. Beim Gasgrill wird das Holz danach in eine Box gelegt. Die meisten Gasgrills bieten für die Räucherbox aber gar keinen geeigneten Platz. Also platziert man sie z.B. auf den Abdeckschienen der Brenner, wo sie aber nicht immer liegen bleiben. Wenn man Pech hat, kippt die Box aus und die Holz-Chips fallen in die Fettauffangschale. Auch ist es mit Aufwand verbunden, länger als eine Stunde auf dem Gasgrill zu räuchern, weil dann Räucherholz nachgelegt werden muss. Der Rost ist heiß, die Räucher-Box ist heiß, das Grillgut liegt auf dem Rost – keine guten Voraussetzungen, um Holz nachzufüllen.

pellet_smoker_traeger_3Die Anwendung von Räucherhölzern auf einem Holzkohlegrill ist einfacher. Die gewässerten Chips werden direkt auf die Kohle gelegt. Einen Nachteil hat diese Anwendung aber auch. Wer während des Räuchern unter den Deckel des Grills schauen muss oder möchte, riskiert, dass sich das Holz entzündet, weil plötzlich sehr viel Sauerstoff zur Verfügung steht. Ganz schnell ist es dann abgebrannt , erzeugt keinen Rauch mehr und muss ersetzt werden.

Ein Smoker ist also eine tolle Ergänzung für Grill-Fans, die gerne und viel mit Rauch arbeiten und das langsame Grillen schätzen. Ein Pellet-Smoker treibt die Bequemlichkeit dabei auf die Spitze. Während bei einem herkömmlichen Smoker Holzstücke in eine geeignete Größe gebracht und dann angezündet werden müssen, befördert ein Pellet Smoker die kleinen „Holzwürste“ mit Hilfe einer Förderschnecke in eine Brennkammer. Sowohl die Fördergeschwindigkeit als auch die Temperatur in der Brennkammer lassen sich bequem einstellen. Allgemein gilt: je niedriger die Brenntemperatur, desto mehr Rauch entsteht und umgekehrt. Einen Pellet-Smoker sollten sich also die Grill-Freunde zulegen, die nicht so viel Freude daran haben, die Temperatur des Grills die ganze Nacht über im Auge zu behalten, Holz nachzulegen und die Kerntemperatur des Fleisches zu beobachten. Das alles macht der „Pro Series 22“ automatisch. Diese Bequemlichkeit will bei der Anschaffung allerdings bezahlt werden – natürlich ist aufgrund der verbauten Mess- und Regeltechnik so ein Smoker teurer, als ein Smoker ohne Stromanschluss. Überhaupt der Stromanschluss – auch über die Voraussetzung für den Betrieb sollte man vor der Anschaffung nachdenken. Und noch einen Nachteil sollte man im Auge behalten. Ein Pellet-Smoker kann natürlich nur mit geeigneten Holz-Pellets betrieben werden. Pellets die für Heizungen hergestellt wurden, sind für einen Smoker ungeeignet. Smoker-Pellets kann man zwar bequem über das Internet bestellen, aber man bekommt sie nicht in jedem Baumarkt wie es bei Gasflaschen oder Holzkohle der Fall ist.

Weihnachtsmarkt-Pfanne

Ich liebe Rauch. Ich liebes es, Nachts durchzuschlafen. Ich liebe eine gewisse Bequemlichkeit beim Grillen. Ich liebe meinen „Pro Series 22“ von Traeger

pellet_smoker_traeger_schornstein_22.) Tipps zum Kauf

Das Prinzip „Gier frisst Hirn“ ist ein schlechter Berater – kein Händler hat etwas zu verschenken. Bei einen Rabatt von 50% werde ich misstrauisch und sehe zumindest davon ab, dass Geld im voraus zu überweisen. Und bei einem so speziellen Grill-Gerät sollte man sich vor dem Kauf auch die Frage stellen, ob ein Händler nach dem Kauf auch weiter für mich da ist.

Beim Bestellen sollte man auch gleich an eine Abdeckhaube und mindestens zwei Säcke Pellets decken.

Optional erhältlich sind eine Ablagefläche unter und ein abklappbarer Tisch vor der Garkammer.

pellet_smoker_traeger_23.) Tipps für den Aufbau

Bei YouTube gibt es liebevoll gemachte Unboxing- und Aufbau-Videos für diesen oder sehr ähnliche Smoker von Traeger, die hilfreich sind, wenn der große Karton dann vor einem steht. Auf der anderen Seite wird der Grill zu schätzungsweise 95% vormontiert geliefert. Der Aufbau gestaltet sich also sehr einfach. Eigentlich muss man nur die vier (durchnummerieren) Beine und zwei Griffe anschrauben. Bevor man auspackt: es ist nicht nötig, den Karton aufzuschneiden. Nur das Klebeband durchschneiden, dann lässt sich der Umkarton nach oben weg ziehen und die Seitenwände umklappen. Die beiliegende Anleitung ist englisch und brauchbar, aber nur etwas für Menschen mit guten Augen oder geeigneter Sehhilfe.  Beim Aufbauen helfen folgende Tipps:

  • Der Smoker muss zum Anbringen der Beine auf die Seite gelegt werden. Aufgrund des Gewichtes bewegt man den Grill unbedingt zu zweit.
  • Bei der seitlichen Lagerung sollte man außerdem daran denken, Pappe oder Handtücher unter die Auflagefläche des Grills zu legen, um Kratzer zu vermeiden. Die Klappe der Garkammer und die des Vorratsbehälters für die Pellets sichert man am besten mit einem kleinen Streifen Klebeband, damit diese beim Drehen geschlossen bleiben.
  • Beim Anbringen der Beine eine der langen Schrauben nehmen, eine Unterlegscheibe aufstecken, das Schraube durch die Löcher führen, eine zweite Unterlegscheibe aufstecken, den Sprengring aufstecken und mit der Mutter festschrauben.
  • Das beiliegende Werkzeug eignet sich sehr gut für den Aufbau. Der Werkzeugkasten kann in dem Fall also im Keller bleiben.

3.) Tipps für den Betrieb

Die Inbetriebnahme des Smoker ist vorbildlich Schritt für Schritt auf deutsch erklärt. Was der gesamten Anleitung fehlt, ist eine bebilderte Beschreibung des Aufbaus im Innenraum. Dieser beinhaltet neben zwei Rosten ein Fettauffangblech und ein Hitzeleitblech. Alle Teile sind dem Garraum zu entnehmen und von den Schutzfolien zu befreien. Vorsicht, die Bleche sind ölig. Die Brennkammer des Smokers liegt nun frei.

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Nach einer Funktionskontrolle der Förderschnecke,

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der Lüftung und der Heizung kann es los gehen. Die Pellets werden eingefüllt.

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Der Smoker wird gestartet und die Förderschnecke transportiert die Pellets in die Brennkammer. Beim ersten Start dauert das natürlich ein paar Minuten. Sobald die ersten Pellets in der Kammer landen, wird der Smoker gestoppt. Dies erfolgt immer mit Hilfe der Einstellung „Shut Down Cycle“.

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Schon bald nach dem erneuten Start des Smokers mit der Einstellung „Smoke“ entzünden sich die Pellets.

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Dann erfolgt die gewünschte, starke Rauchentwicklung.

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Nun wird es Zeit, die Brennkammer mit den Blechen und Rosten auszustatten. Dazu muss der Smoker noch einmal mit dem „Shut Down Cycle“ gestoppt werden. Dieser sorgt nun dafür, dass die Pelletreste in der Brennkammer vollständig verbrennen, bis nur noch etwas Asche zurück bleibt. Wenn der Grill abgekühlt ist, kann  das Hitzeleitblech über die Brennkammer gelegt werden. Dafür gibt es zwei Aussparungen im Blech.

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Darüber wird das Fettablaufblech positioniert, welches mit Alufolie ausgeschlagen werden darf. Dann braucht man die Folie nach dem Gebrauch nur vom Blech entfernen und spart sich die Reinigung. Bei einem Gasgrill sollte man den Garraum oder dort befindliche Teile nicht mit Alufolie auskleiden. Die Folie kann dafür sorgen, dass das Fett nicht ablaufen kann. Kommt es dann mit den Flammen in Berührung, kann ein sehr heißer Fettbrand entstehen. Schäden am Grill sind dann nicht auszuschließen. Anders bei einem Smoker, mit dem nur indirekt gegrillt wird. Hier braucht man keine Sorge vor einem Fettbrand haben, da die Flammen abgedeckt sind und mit dem Fett nicht in Berührung kommen können.

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Die auf dem Foto links befindliche Seite des Bleches (mit der langen Kante) wird auf die rechte Seite des Smokers eingesetzt. Das Blech muss in diesem Fall also einmal gedreht werden, bevor es in den Smoker passt. Die rechte Seite (ohne Kante) liegt links auf einer Erhöhung in der Garkammer.

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pellet_smoker_traeger_6Auf diese Weise ergibt sich ein Gefälle, das dafür sorgt, dass das Fett aus der Garkammer in den kleinen Eimer laufen kann, der auf der rechten Seite des Smokers hängt.

Gestartet wird der Smoker immer, indem die Klappe der Garkammer geöffnet und der Drehregler auf die Position „Smoke“ gestellt wird. Schon bald steigt Rauch aus der Garkammer. Der Smoker kann nun geschlossen und die gewünschte Temperatur am Drehregler eingestellt werden.

Vor der ersten Benutzung mit Lebensmittel muss der Grill einmal eingebrannt werden. Bei diesem Vorgang verflüchtigen sich Produktionsrückstände von allen Teilen des Smokers. Dazu ist der Drehregler einfach auf die Position „High“ zu bringen. Nun erhöht der Smoker die Garraumtemperatur auf das Maximum. Dieses lag in meinem Fall bei 230°C. In diesem Fall brennt ein ordentliches Feuer in der Brennkammer, das sich durch ein leises „Fauchen“ akustisch bemerkbar macht. Sichtbar – wie auf dem Foto – ist es aufgrund des Hitzeleitbleches und des Fettablaufbleches nicht.

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Nach 45 Minuten kann der Grill mit dem „Shut Down Cycle“ gestoppt werden. Nun kann es losgehen. Der Grill ist mit zwei Mess-Sonden ausgestattet. Diese werden angeschlossen und dann durch ein vorhandenes Loch in die Garkammer geführt. Mit ihnen lässt sich die Kerntemperatur des Grillgutes beobachten. Der Smoker schaltet beim Erreichen der gewünschten Temperatur jedoch NICHT automatisch ab und gibt auch kein Signal aus. Es kann also sinnvoll sein, mit einem zusätzlichen Thermometer zu arbeiten, dass sich akustisch bemerkbar macht.

4.) Reinigung

Um den Grill zu reinigen, entnimmt man zunächst die Roste und das Fettablaufblech. Hat man das Blech mit Alufolie umwickelt, braucht diese nur entfernt zu werden. Ich habe dazu ganz absichtlich keine verstärkte Folie verwendet, weil mir diese zu teuer und die Beschaffung zu aufwendig ist. Zwei Lagen normale Alufolie haben ihren Dienst genauso getan. Hat man auch das Hitzeleitblech entfernt, kann man erkennen, dass sich Asche in der Brennkammer gesammelt hat, die zum Teil auch am Rand verteilt ist. Asche ergibt zusammen mit Wasser Lauge. Aus diesem Grund sollte man kein Wasser in die Brennkammer bringen. Leider lässt sich die Brennkammer nicht entfernen, um sie zu reinigen. Am besten entfernt man die Asche mit Hilfe eines Akku-Staubsaugers. Achtung, dabei muss aber sichergestellt sein, dass die Asche vollständig abgekühlt ist und keine Glut mehr enthält. Sonst kann es passieren, dass die Asche einen Brand auslöst. Kleine Aschereste lassen sich mit einem trockenen Tuch wegwischen. Die „Patina“, die der Rauch mit der Zeit an der Innenseite der Garkammer hinterlässt, braucht nicht entfernt zu werden.

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Weiter geht es mit Teil 2 des Beitrages, in dem es um die Langzeiterfahrungen mit dem Smoker geht.