Pro und Contra Fritteuse mit Öl
„Ich hätte gerne eine Fritteuse, so eine richtige die mit Fett arbeitet.
“Du weißt aber, wie ungesund das ist? Soll der Bauch weiter wachsen oder was?”.
“Es wäre ja nicht für jeden Tag, nur ab und zu.”
“Ach so, wieder so ein Ding, das erst Platz in der Küche weg nimmt und dann im Keller landet. Dafür kostet so ein Gerät einfach zu viel. Aber hier, schau mal, so einen Frittiertopf gibt es für ganz wenig Geld.”
“Und, zufrieden?”
“Nein, überhaupt nicht! Da passt viel zu wenig rein. Wenn wir mal Gäste haben, sind die verhungert, bis ich genug Pommes fertig habe. Außerdem schafft der Seitenbrenner vom Grill es nicht, die Temperatur zu halten. Und schau, übergelaufen ist mir das Öl auch schon.
“Hier, wie wäre es denn mit so einer Heißluft-Fritteuse? Das ist viel gesünder und praktischer.”
“Und, zufrieden?”
“Na ja, schmeckt, aber halt wie aus dem Backofen mit Umluft. Das ist keine Fritteuse, auch wenn sie es vorgibt.”
“Aber so ein Fett-Kasten macht doch unendlich viel Arbeit. Öl wechseln, sauber machen und dann die Entsorgung des Altöls.”
“Aber dann könnte ich endlich knusprige und keine labbrigen Süßkartoffel-Pommes machen. Hier, die gibt vor, das Fett selbstständig zu reinigen und leicht sauber zu machen ist sie auch.”
“Ich gebe auf, mach was du willst.”
“Dann schnell in den Warenkorb…”
Die Fritteuse FR8040 Oleoclean Pro Inox * ist von Tefal soll so manchen Nachteil geschickt abfedern, den die Zubereitungsart mit sich bringt. Sie ist zerlegbar (siehe oben), spülmaschinengeeignet (bis auf Heizstab mit Elektronik) und filtert das Öl nach der Verwendung automatisch. Die 2300 Watt starken Heizstäbe sollen dafür sorgen, dass das Öl schnell wieder auf die gewünschte Temperatur kommt, wenn das kalte Frittiergut eingefüllt wird. Wie viel Spaß macht das Frittieren mit diesem Gerät?
Achtung: Beachten Sie beim Betrieb der Fritteuse unbedingt alle Hinweise und Sicherheitsanweisungen des Herstellers! Schließen Sie die Fritteuse nicht an das Stomnetz, bevor Sie die Gebrauchsanleitung gelesen haben, das Gerät betriebsbereit und mit Öl gefüllt ist. Betreiben Sie die Fritteuse nur dann im Freien, wenn sichergestellt ist, dass sie trocken steht und nehmen Sie sie nach dem Abkühlen zurück in einen überdachten Bereich.
Auspacken und betriebsbereit machen
Die Fritteuse ist schnell in einen Zustand versetzt, in der sie einsatzbereit ist. Es gibt kein einziges Teil, dass dem Karton gesondert beigelegt ist. Beim Auspacken sieht man deshalb sofort, an welche Stelle welches Teil gehört. Bevor die ersten Pommes im Öl landen, muss man natürlich nicht nur die zum Schutz eingelegten Folien und Pappen entfernen. Die Teile die mit dem Öl in Kontakt kommen, sollten (bis auf den Heizstab mit Elektronik natürlich) gründlich abgewaschen werden, um Produktionsrückstände zu entfernen. Nachdem alle Teile sauber, trocken und an der vorgesehenen Stelle sind, kann aber schon Öl eingefüllt werden. Für den Füllstand ist in dem Ölbehälter ein Maximum und ein Minimum eingeprägt.
Ich habe so viel Öl eingefüllt, dass sich der Stand zwischen den beiden Markierungen befand (3-3,5 Liter).
Der Hauptschalter befindet sich an der linken oberen Seite. Dieser Sollte auf “0” stehen, bevor der Stecker an den Strom geschlossen wird. Die Fritteuse hat eine Sicherung, die das Gerät sperrt, wenn sich kein Öl im Behälter befindet und der Frittiervorgang trotzdem gestartet wird. Diese Sperre lässt sich mit Hilfe eines “Reset-Button” auf der Rückseite des Gerätes zurücksetzten. Legen Sie den Hauptschalter also erst um, wenn sich das Öl in der Fritteuse befindet. Nun kann mit Hilfe eines Reglers die gewünschte Öltemperatur eingestellt werden.
Ich habe das Gerät zunächst auf 180°C eingestellt und dann die Temperatur des Öl mit einem externen Thermometer überprüft. Die Temperatur ist nach dem ersten Aufheizen nicht an allen Stellen gleich, aber das ist normal. Deshalb habe ich zum Messen die Stelle gewählt, an der sich die Fühler des Gerätes befinden. Die gewählten 180°C wurden schnell und zuverlässig erreicht. Andere Stellen hatte eine Temperatur von 160°C. Beim ersten Frittieren vermischt sich das Öl und die Temperatur verteilt sich gleichmäßig.
Frittieren
Die Lebensmittel lassen sich bequem in den großzügig gestalteten Korb verteilen, während dieser über dem Fett eingehängt ist. Bisher hatte ich den Eindruck, dass der Korb dort stabil hängt. Ich habe Portionen mit einem Gewicht von 500g eingefüllt. Der Korb bietet aber doppelt so viel Platz. Ein wichtiger Pluspunkt des Gerätes.
Lebensmittel müssen immer trocken und langsam in das Öl eingetaucht werden, damit kein Fett überkocht. Der lose Deckel wird beim Frittieren aufgesetzt. Er lässt sich zwar leicht und bequem auf- und absetzen. Schade ist aber, dass er, wenn er nicht verwendet wird, eine Ablagefläche braucht und nicht fest mit dem Gerät verbunden ist.
Beim Frittieren steigt Wasserdampf aus der Fritteuse, der es in sich hat: Es duftet intensiv nach Fett. Wer keinen Fettgeruch im Haus haben will, sollte das Gerät unter einer Dunstabzugshaube oder im Freien verwenden.
Das Modell hat einen manuellen Timer, der eine vorgewählte Zeit ablaufen lässt und sich dann mit einem (nicht sehr lauten) Signal bemerkbar macht. Das Gerät schaltet aber NICHT automatisch ab.
Die ersten Ergebnisse waren perfekt! Süßkartoffel-Pommes zum Beispiel waren innen cremig-süß und außen kross. So habe ich das im Backofen bisher nicht hinbekommen
Reinigung
Nach dem Frittieren wird ein Schalter an der Front des Gerätes umgelegt. Wenn das Öl abgekühlt ist, öffnet sich automatisch ein Ventil am Boden des Behälters. Das Öl läuft über ein Sieb in einen geschlossenen Auffangbehälter, der sich unter dem Frittierbehälter befindet. Auf diese Weise werden Rückstände aus dem Öl entfernt und Gerüche gebunden. Alle Teile ohne Kabel (also z.B. der Korb, der Deckel und der Frittierbehälter) lassen sich in die Spülmaschine stellen. Das filtrierte Öl im Auffangbehälter lässt sich vor dem nächsten Einsatz in den Frittierbehälter umfüllen und die Fritteuse ist wieder einsatzbereit. Das Öl lässt sich – je nach Belastungsgrad – nach der ersten Anwendung bis zu drei mal wiederverwenden, da die Filtration sehr effektiv ist. Und sogar dieser blaue Auffangbehälter lässt sich öffnen und kann in den Geschirrspüler. Das Konzept hat mich überzeugt.
Fazit
Eine Fritteuse mit vielen Pluspunkten und wenig Verbesserungsbedarf. Die Leistung reicht aus, um bis zu 900g Pommes (Raumtemperatur) in einem Korb zu frittieren. Mehr kann man sich in einem Privathaushalt kaum wünschen. Die Ergebnisse sind außen kross, innen zart und saftig. Die Temperatur des Fettes ist also hoch genug, die Leistung des Gerätes angemessen ausgelegt, denn ein zu kaltes Öl sorgt für zu fettige und weiche Ergebnisse. Beim Thema Reinigung tut sich das Modell durch ein durchdachtes Konzept hervor, das die Arbeit auf ein Minimum reduziert. Die Verarbeitung ist gut und der Betrieb sicher, wenn man sich an die Gebrauchsanweisung hält. Die Kanten am Deckel könnten etwas glatter sein, Verletzungsgefahr besteht dadurch an meinem Exemplar aber nicht. Für eine zukünftige Weiterentwicklung wäre eine Fixierung des Deckels an dem Gerät und ein effektiverer Geruchsfilter wünschenswert. Auf der anderen Seite benötigt das Modell in seinem jetzigen Zustand keine Verbrauchsmaterialien und vor der Reinigung in einer Spülmaschine müsste man so einen Filter ausbauen. Eine klare Empfehlung für alle, die mehr als zwei Personen auf einmal bewirten wollen und eine effektive Dunstabzugshaube haben oder im Freien frittieren können.