Anleitung für perfekte Bratkartoffeln
Es gibt Gerichte, die gelingen auf der Feuerplatte besonders gut. Klassische Bratkartoffel – eines der beliebtesten Essen in Deutschland – gehört dazu. Die Kartoffel haben auf der heißen Platte viel Platz und damit intensiven Kontakt mit dem heißen Stahl. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Kartoffeln nicht in Würfel, sondern in ca. 0,5 cm dicke Scheiben zu schneiden. Das sorgt für besonders viel von der knusprigen Hülle mit gold-gelber Farbe und für einen zart-cremigen Kern.
In diesem Beitrag beschreiben wir Schritt für Schritt, was man bei der Zubereitung von Bratkartoffeln sonst noch beachten sollte, damit sie perfekt gelingen und nicht matschig, verbrannt oder zu fettig auf dem Teller landen. Das ist auf keinen Fall kompliziert – es geht darum, Fehler zu vermeiden.
Kartoffeln vorkochen oder nicht?
Die Frage ob man Kartoffeln vor dem Anbraten kochen sollte wird gerne diskutiert. Wenn man Bratkartoffeln aus Resten vom Vortag macht, stellt sich die Frage erst gar nicht. Beides ist möglich, beide Methoden bringen jeweils eine Gefahr mit sich. Durch das Vorkochen spart man Zeit beim Anbraten, auf der anderen Seite können die Bratkartoffeln zu schnell weich werden und dann zerfallen und matschig werden, bevor sie knusprig geworden sind. Diese Gefahr kann man entschärfen, indem man festkochende Kartoffeln einsetzt – mehr dazu im nächsten Absatz.
Setzt man rohe Kartoffeln ein, hat man mehr Zeit beim Anbraten zur Verfügung. In diesem Fall besteht aber die Gefahr, dass die Kartoffeln anbrennen. Das gibt dann nicht nur einen unangenehmen Geschmack, es ist auch ungesund, weil Acrylamid entstehen kann. Die Kartoffeln müssen beim Anbraten einige Male gewendet werden, damit sie die typische appetitliche Farbe bekommen.
Welche Kartoffelsorte?
Am besten für perfekte Bratkartoffeln geeignet sind „festkochende“ und „überwiegend festkochende“ Sorten. Wenn die Kartoffeln vor dem Anbraten vorgekocht werden, sollte man festkochende Sorten verwenden. Überwiegend festkochende Sorten eignen sich besonders, wenn die Kartoffeln roh eingesetzt werden. Mehlig kochende Kartoffeln sind für perfekte Bratkartoffeln nicht so gut geeignet, weil sie zu schnell beim Anbraten zerfallen.
Die richtige Temperatur
Oft ist zu lesen, dass für die Herstellung von Bratkartoffeln hohe Temperaturen benötig werden. Diese pauschale Aussage reicht nicht aus, denn Kartoffeln halten nicht so viel Hitze aus wie ein Steak. Brät man die Kartoffelscheiben zu lange bei zu hohen Temperaturen an, werden sie schwarz. Je höher die Temperatur desto kürzer dürfen die Scheiben aufliegen.
Deshalb sollte man die Scheiben beim Anbraten viel bewegen. Auf der Feuerplatte bedeutet das ein Verschieben von Zone 1 über Zone 2 in die Zone 3.
In der Zone 1 ist der Aufenthalt nur sehr kurz zu empfehlen. Schon nach 30-60 Sekunden sollte man die Scheiben wenden und dann in die Zone 2 verschieben. Sind die Scheiben von beiden Seiten gold-braun, garen sie in der Zone 2. Der Aufenthalt dort fällt nur sehr kurz aus, wenn die Kartoffeln vorgekocht wurden. Wurden die Kartoffeln dagegen roh eingesetzt, wartet man, bis sie in Zone 2 weich aber noch bissfest geworden sind. In Zone 3 sind die Scheiben gut aufgehoben, wenn sie warm gehalten werden sollen. Das gibt einem die Gelegenheit, andere Teile des Essens zuzubereiten.
Bei der Zubereitung in einer Bratpfanne senkt man die Temperatur wenn die Kartoffeln Farbe angenommen haben, indem man die Leistung der Herdplatte stark senkt.
Das richtige Fett
Für die Zubereitung von Bratkartoffeln sollte man temperaturstabiles Fett einsetzten. Damit sind Raps- und Sonnenblumenöl am besten geeignet. Butter bietet zwar mehr Geschmack, hält aber die nötigen Temperaturen nicht aus. Butterschmalz ist temperaturstabiler und damit auch gut geeignet, nicht jeder mag aber den intensiven Geschmack und es gibt Menschen, die Butterschmalz nicht vertragen.
Generell gilt beim Einsatz des Öls: weniger ist mehr. Bratkartoffeln sollen nicht frittieren sondern braten. Wenn man dabei zu viel Öl oder Schmalz einsetzt, können die Bratkartoffeln am Ende zu fettig werden.
Zwiebeln & Co
Bratkartoffeln werden durch kleine Zugaben noch interessanter. Dazu gehören z.B. Zwiebeln, Speck, Paprikastücke und Frühlingszwiebeln. Sie alle haben eins gemeinsam, sie brauchen weniger Zeit auf der Feuerplatte oder in der Pfanne, als die Kartoffeln. Aus diesem Grund sollte man sie erst später zu den Kartoffeln geben, sonst werden sie im Laufe der Zeit schwarz. Wenn man ganz sicher gehen will, brät man die erwähnten Zutaten gesondert an, um sie im richtigen Moment vom Feuer zu nehmen. Später mischt man sie dann mit den Bratkartoffeln.
Hausmannskost neu interpretiert
Bratkartoffeln allein sind schon eine genial Mahlzeit, aber auf einer Feuerplatte ist viel Platz. Warum also nicht ein ganzes Wohlfühlessen auf dem Grillring zubereiten?
Zu den Bratkartoffeln passen z.B. Fischfilets. Der Fisch soll natürlich zart und saftig serviert werden. Mit einem kleinen Trick macht man aus Kabeljau, Rotbarsch und Co. etwas besonderes. Die Filets werden mit geräuchertem Schinken umwickelt. Das passt geschmacklich hervorragend und bewahrt den Fisch vor dem Austrocknen. Außerdem haben wir grünen Spargel und Spiegeleier zu den Bratkartoffeln gereicht, die sich fast ganz von selbst auf der Feuerplatte zubereiten.
Gewürzberatung
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Bratkartoffeln werden vor oder beim Anbraten nur gesalzen. Alle anderen Gewürze werden nach dem Anbraten zugegeben, damit sie nicht verbrennen. Gut geeignet ist frisch gemahlener Pfeffer und Rauchpaprika. Zu etwas ganz besonderem werden die Bratkartoffeln durch die Mischung „Original Salzburger Bratkartoffel“ von Spiceworld.at. Damit kommen weitere raffinierte Gewürze wie Kümmel, Petersilie, Majoran und Muskat an die Bratkartoffeln, die für ein aufregendes Geschmackserlebnis sorgen.
Um dem Fisch den passenden Kick zu geben haben wir ihn mit dem RUSTY FISH RUB eingerieben, bevor er in den Schicken gewickelt wurde. Die Mischung sorgt u.a. mit Koriander, Chillies, Zimt, Kurkuma und Bockshornkleesamen für eine exotische Note.
Perfekte Bratkartoffeln und Fisch von der Feuerplatte
Zutaten
- 24 Stück Kartoffeln mittelgroß
- 2 Paprika rot
- 4 Zwiebeln
- 1 Bund Frühlingszwiebeln
- 800 g Kabeljau- oder Rotbarsch-Filets zwei Filets pro Person
- 12 Scheiben rohen Schinken ggf. mehr
- 6 Eier
- 18 Stangen grüner Spargel
- Pflanzenöl Raps oder Sonnenblume
- grobes Meersalz
- 1 Bund Petersilie
- Gewürzmischung für die Bratkartoffeln
- Gewürzmischung für den Fisch
Zubereitung
- Die Kartoffeln in ca. 0,5 cm dicke Scheiben schneiden.
- Die Paprika in kleine Würfel und die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden. Die Blätter der Petersilie haken.
- Die Fischfilets teilen und ggf. das dünne Ende kürzen.
- Den Fisch mit der Gewürzmischung bestreuen.
- Jedes Fischfilet mit 2-3 Scheiben des rohen Schinkens...
- ...einwickeln.
- Die rohen Kartoffelscheiben auf die heiße Feuerplatte legen, mit dem Pflanzenöl begießen und salzen. Die Schreiben wenden und in eine kühlere Zone verschieben, sobald sie braun geworden sind.
- Die Zwiebeln und Paprika auf die Feuerplatte legen und mit etwas Öl begießen, sobald die Kartoffeln gar und knusprig geworden sind.
- Wenn die Zwiebel Farbe angenommen haben und die Paprika gar ist, beides mit den Bratkartoffeln vermischen.
- Die Bratkartoffeln nun großzügig würzen und nur noch warm halten, bis sie serviert werden.
- Etwas von dem Pflanzenöl auf die Feuerplatte geben und die Fischfilets in der Zone mit mittlere Hitze von beiden Seiten kurz anbraten. Den Spargel salzen und dort ebenfalls mit wenig Öl anbraten und gelegentlich wenden.
- Wenn der Schinken Farbe angenommen hat, die Päckchen an den Rand der Feuerplatte zu den Kartoffeln legen. Die Frühlingszwiebeln kurz anbraten und ebenfalls mit den Bratkartoffeln mischen.
- Nun die Eier aufschlagen und auf die Feuerplatte geben. Auch sie werden am besten in der Zone 2 mit den mittleren Temperaturen. Die Spiegeleier müssen einmal gedreht werden, damit sie auf beiden Seiten gleichmäßig garen.
- Vor dem Servieren das ganze Essen mit der Petersilie bestreuen. Ein kaltes Bier ist der perfekte Begleiter zu diese rustikale Hausmannskost von der Feuerplatte.
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