Gezupften Hühnchen aus der Kindheit
Als ich eben vor diesem Berg gezupften Hühnchen saß, fühlte ich mich an meine Kindheit erinnert. Damals gab es regelmäßig Brathähnchen am Sonntag. Meine Eltern zerteilten den Vogel und legten mir immer wieder gezupfte Fleischstücke auf den Teller, damit ich von den Knochen verschont blieb – sehr praktisch war das.
Langsame Zubereitung
Heute muss ich das natürlich selber erledigen und aus der Bezeichnung „gezupftes Hühnchen“ ist „Pulled Chicken“ geworden. Ich habe mein Pulled Chicken auf dem Smoker zubereitet. Die Zubereitung lässt sich aber auch auf einem Gas– oder Holzkohlegrill durchführen. Wirklich wichtig ist indirekte Hitze von 100-120°C, damit das Fleisch saftig bleibt und sich am Ende leicht zupfen lässt. Die Amerikaner nennen diese Art der Zubereitung „Low & Slow“ – also niedrige Temperaturen und dafür eine längere Zubereitungszeit. Bei einer zu schnelle Zubereitung mit hohen Temperaturen wird das Fleisch schnell trocken und wird zu fest. Tipps für den hygenischen Umgang mit Geflügel erhaltet ihr hier.
Pulled Chicken im Tortillafladen
Neben der Möglichkeit das Pulled Chicken zwischen zwei Burger-Brötchen zu servieren, kann man das saftige Fleisch in einen Tortillafladen wickeln. Dazu passt ein Avocado-Dip, für den ich Euch mit diesem Rezept begeistern möchte. Am Ende kommt ein unglaublich leckeres mexikanisch inspiriertes Essen heraus, das perfekt zum Sommer passt.
Pulled Chicken Burritos
Zutaten
für die Burritos
- 12 Stück Tortillafladen
- 1000 g Hähnchenschenkel
- 1000 g Hähnchenbrust
- 2 Paprika
- 1 Zucchini
- 150 g Mais aus der Dose
- 10 Cocktailtomaten
für den Avocado-Dip
- 2 Avocado
- 200 g Crème fraîche
- 1 Limette
- 1 Zehe Knoblauch
- 0,25 Stück Salatgurke
- 4 el Worcestersauce
- Salz
- Chilipulver
Zubereitung
- Die Avocados aufschneiden und den Kern entfernen. Das Fruchtfleisch mit einem Löffel auslösen und in einen Mixer geben. Die Gurke aufschneiden, die Kerne mit einem Löffel entfernen, in grobe Stücke schneiden und zusammen mit der Worcestersauce, dem Knoblauch und dem Crème fraîche zu der Avocado geben. Alles zu einer glatten Masse verrühren. Die Limette auspressen, zu der Masse geben und einrühren. Dann mit Salz und Chilipulver abschmecken.
- Die Hähnchenbrust und die Schenkel völlig ungewürzt auf den Smoker legen und das dickste Bruststück und einen Schenkel mit je einem Temperaturfühler ausstatten. Das Hähnchenfleisch so lange garen, bis das Fleisch eine Kerntemperatur von 73-75°C erreicht hat.
- Die Tomaten, die Paprika und die Zucchini in sehr kleine Würfel schneiden.
- Zuerst sind die Schenkel fertig. Was auf dem Foto zu sehen ist, ist kein rohes Fleisch, sondern der gesammelte Fleischsaft. Damit dieser nicht verloren geht, zupft man das Fleisch am besten in einer Schale.
- Zunächst die Haut vom Fleisch lösen und in kleine Stücke schneiden. Die Hautstücken in einer Pfanne ohne Öl scharf anbraten, bis sie knusprig sind. Das Fleisch von den Knochen entfernen und zupfen.
- Wenig später sind auch die Bruststücken fertig. Die obere dünne Schicht hat den Rest des Fleisches vor dem Austrocknen bewahrt. Sie selbst ist - zumindest bei der Zubereitung auf dem Smoker - recht hart und lässt sich beim Zupfen leicht lösen. Diese Schicht zum großen Teil verwerfen, da sie in großen Stücken zum Verzehr zu ledrig ist.
- Das gesamte Fleisch und die angebratene Haut vom Schenkel vereinen, leicht salzen und warm stellen.
- Die Tortillafladen kurz aufwärmen und mit dem Avocado-Dip bestreichen. Das Fleisch in der Mitte waagerecht verteilen.
- Nach belieben von den Gemüsewürfeln dazulegen.
- Die Seiten hochziehen und den Wrap wickeln.
- Dazu passt natürlich Reis. Das Fleisch lässt sich mit einer BBQ-Sauce oder Gewürzen mischen, obwohl es auch ohne weitere Zutaten saftig und geschmackvoll genug ist.